Die Daubemühle
Eine denkmalgeschützte Wasserkraftanlage
Nicht immer nutzte die Daubemühle das Wasser der Wesenitz als Energiequelle für die Stromerzeugung. Bei dem Alter - die Mühle wird erstmals 1465 als "die mole unter dem hoffe" urkundlich erwähnt - wäre das auch gar nicht möglich gewesen. Dennoch spielte die Kraft das fließenden Wassers die entscheidende Rolle bei der Wahl des Standortes.
Zunächst machte sich die nach ihrem "Wohnort" benannte Einrichtung als Getreide- bzw. Graupenmühle einen bekannten Namen. Später wurde bis 1925 Holzschliff für die Papierindustrie hergestellt. Nach einigen Jahren Ruhe befand sich bis Ende des 2. Weltkrieges eine Bäckerei in den Räumen der Mühle.
Danach wurde Papierstrick hergestellt. Bis 1990 wurde die Mühle als Kinderferienlager des Betriebes OSTRA-Hydraulik Dippoldiswalde genutzt. Das Kapital Stromerzeugung begann 1916. Seither brachten zwei Turbinen gemeinsam den mächtigen BBC-Generator auf die verlangten 375 Umdrehungen pro Minute. Mit Hilfe des Trafos und der ebenfalls noch erhaltenen Schaltanlage wurden die erzeugten 575 Volt auf die benötigte Netzspannung gebracht. Wobei von Automatik keine Rede sein konnte. Alles mußte von Hand geregelt und überwacht werden. Bis 1992 war die alte Technik in Betrieb, dann begann die Modernisierung.
Heute rotieren hier zwei Francis-Turbinen mit jeweils 90 Kilowatt Nennleistung. Der Spitzenwert ist allerdings reine Theorie. Die Praxis zeigt, dass beide Turbinen zusammen maximal 160 Kilowatt erreichen, wobei die Regelung automatisch erfolgt. Nur wenn die Wesenitz wenig Wasser führt und die abgegebene Leistung auf 20 Kilowatt oder weniger sinkt, wird der Zulauf von Hand geschlossen, um das Getriebe zu schonen. Zur Zeit wird die Mühle zu einem Anwenderzentrum für Umweltenergietechnik ausgebaut. Schon jetzt findet jährlich ein Energiewochenende statt. Eine Besichtigung der Anlage ist nach Vereinbarung mit der Gemeinde Lohmen möglich.