Landschloss Zuschendorf

Das sehenswerteste Bauwerk Zuschendorfs ist das Landschloss, welches auf eine im 11. Jahrhundert entstandene Burg bzw. ein sich daraus entwickelndes Rittergut zurückgeht. 1403 vergab Markgraf Wilhelm I. dieses Rittergut als Lehen an Kunigunde von Carlowitz. Zuschendorf war daraufhin bis 1695 der älteste Stammsitz der Familie von Carlowitz. Hans von Carlowitz errichtete 1553 sowohl das zweiflügelige Renaissance-Schloss als auch 1560 die unmittelbar benachbarte Saalkirche. Diese wurde allerdings 1680/82 neu errichtet. Dabei erhielt die Herrschaftsempore einen bis heute erhaltenen direkten Zugang zum Schloss. Im Kircheninneren finden sich Barockmalereien, ein Flügelaltar von Heinrich Göding, einem Schüler von Lucas Cranach d. J. und eine Predigtuhr.

Neben der Kirche wurde auch das Schloss wiederholt umgestaltet, da das Anwesen nach dem Verkauf durch die von Carlowitz’ 1695 die Besitzer häufig wechselte. So waren bis zum Erwerb durch Heinrich von Bünau (1739) sechs Besitzerwechsel binnen weniger Jahre zu verzeichnen. Da das Schloss im Siebenjährigen Krieg schwer beschädigt wurde, waren aber auch die von Bünaus bereits 1760 zum Weiterverkauf gezwungen. Bereits in den folgenden Jahrzehnten setzte ein schleichender Niedergang von Schloss und Wirtschaft ein, der durch weitere Schäden während der Befreiungskriege und fortgesetzte Besitzerwechsel unterstützt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige Nebengebäude abgerissen. Während der DDR-Zeit durchlief der Gebäudekomplex wechselhafte Nutzungen u.a. als Kindergarten und Lagerkomplex. In den 1970er Jahren plante die Kommerziellen Koordinierung die Einrichtung einer Verkaufszentrale für den berüchtigten Antikhandel. Dahingehende Planungen kamen aber nicht zur Ausführung. Der drohende Abriss des heruntergekommenen Ensembles konnte 1988 durch den Erwerb durch das VEG Saatzucht abgewendet werden.

In den nach der Wende sanierten Anlagen und Gärten befindet sich heute eine bedeutende botanische Sammlung mit Hortensien, Bonsai, Efeu, Kamelien und einer Obstorangerie. Die Zuschendorfer Azaleensammlung ist heute neben der Sammlung im Rhododendron-Park Bremen die größte Sammlung in Europa. Sie steht zusammen mit der Zuschendorfer Kameliensammlung unter Denkmalschutz. Die botanischen Sammlungen verzeichnen seit 2006 jeweils über 40.000 Besucher pro Jahr.

Das Landschloss selbst ist derzeit nur im Rahmen von Veranstaltungen und Ausstellungen öffentlich zugänglich.

Quelle: Wikipedia

 

Weitere Informationen

Adresse:

Landschloss Pirna-Zuschendorf
Am Landschloss 6
01796 Pirna OT Zuschendorf

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